Burnout – eine erlernte Denkstrategie?
Die Krankenquote steigt immer weiter. Und die wesentlichen Ursachen sind psychische Erkrankungen. Ein Grund mehr, erneut auf dieses Thema zu schauen und Optionen zu finden, diese Entwicklung umzukehren.
Burnout und Denkstrategie
Burnout wird als Zustand der Sinn- und Hoffnungslosigkeit sowie von Handlungsunfähigkeit erlebt: „Ich kann nicht mehr. Es ist alles so sinnlos. Es wird immer nur schlimmer. …“ Wir reden von Denkmustern oder -strategien, die irgendwann erworben wurden. Der Satz: „Chefs treiben ihre Mitarbeiter in den Burnout.“ ist also so nicht richtig.
Wie wurden Denkstrategien erworben?
Denkstrategien, die einen Burnout erleichtern, werden überwiegend in sehr jungen Jahren geprägt. Diese Strategien sind sehr stabil weil sie immer wieder bestätigt werden.
Kinder lernen, dass sie für … noch zu jung/zu klein sind. Kinder möchten gerne helfen und lernen in Zeichentrickfilmen, dass sie nichts ausrichten können.
In der Schule gibt es schlechte Noten für „Du kannst das nicht.“ Im Beruf bekommen Fehler die größere Aufmerksamkeit. Oft nehmen wir Kindern, Jugendlichen und auch Berufstätigen Belastungen ab, weil sie das (noch) nicht können.
Menschen, die immer wieder solche Erfahrungen machen, neigen stärker zum Burnout. Und dies gilt um so mehr, wenn die Aufgaben – beruflich oder privat – eher sinnlos erscheinen.
Eine andere geprägte Strategie ist, stark sein zu müssen. Gute Noten bekamen wir, wenn wir uns besonders angestrengt haben. Erfolg hatten wir, wenn wir nächtelang durchgearbeitet haben. Müßiggang war verpönt, Faulheit keine (deutsche) Tugend. „Ohne Fleiß kein Preis.“ oder „Du musst Dich einfach mehr anstrengen, damit das was wird.“ Auf sich selbst zu hören und mit sich selbst achtsam umzugehen, haben wir verlernt – oft schon in sehr jungen Jahren.
Das man für Erfolg hart arbeiten muss, wurde uns schon in jungen Jahren eingetrichtert. Doch diese Überzeugung ist falsch: Denn, für Erfolg muss man das Richtige tun.
Lassen sich Denkstrategien verändern?
Zunächst muss man festhalten, dass Denkstrategien extrem stabil sind. Es sind neuronale Autobahnen, die wie Gewohnheiten, einfach immer wieder und vollautomatisch ablaufen. Diese Autobahnen werden unbewusst immer als sinnvoll erlebt, weil sie die wenigste Energie verbrauchen.
Betroffene finden nur selten den Ansatz (und Notwendigkeit), diese Strategien zu verändern.
Als Führungskraft sind Sie betroffen, wenn Ihnen Mitarbeiter plötzlich ausfallen, oft für viele Wochen und Monate. Das ist meist nicht vorhersehbar und es sind die engagierten Mitarbeiter, von denen wir uns noch viel mehr wünschen.
Was können Führungskräfte tun?
Zunächst ist eine Haltung der Führungskraft hilfreich, die nach starken Mitarbeitern strebt. Nach Mitarbeitern, die möglicherweise sogar besser sind, als sie selbst. Sie brauchen starke, belastbare Mitarbeiter.
Und dann müssen Ihre Mitarbeiter neue Erfahrungen sammeln. Führungskräfte sollten Ihren Mitarbeitern Gelegenheiten geben, neue positive Überzeugungen zu sich selbst zu sammeln. Das Ziel ist, das alte Denkmuster „Ich kann nicht“, durch neue Überzeugungen zu ersetzen.
Wenn Sie selbst solchen negativen Überzeugungen folgen oder sich von Stress und Burnout bedroht fühlen, ist mein Seminar SelfCare Management für Sie hilfreich.
Sie können eine Menge tun, um stressbedingte Erkrankungen und Burnout bei Ihren Mitarbeitern und sich selbst zu vermeiden. Investieren Sie in starke, belastbare Mitarbeiter. Letztendlich wird es Ihr Erfolg.
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