Der Pygmalion Effekt.
Innere Überzeugungen lenken unser Wahrnehmen und Denken.
Unsere inneren Überzeugungen haben uns dorthin gebracht, wo wir heute sind. Aber wären wir woanders, falls wir andere Überzeugungen hätten? Ich behaupte: Ja!
Robert Rosenthal und Lenore Jacobson haben 1965 an einer amerikanischen Grundschule ein beachtenswertes Experiment durchgeführt, des Ergebnis später als Pygmalion Effekt bezeichnet wurde. Und ich halte die Erkenntnis für enorm bedeutsam für Führungskräfte.
In dieser dreizügigen Grundschule führten die Forscher einen Leistungstest mit den Kindern durch. Den Lehrern wurde das Ergebnis präsentiert und die jeweils 20 Prozent Schüler benannt, die laut Test kurz vor einem deutlichen Entwicklungssprung standen. Tatsächlich waren die Nominierungen jedoch nicht aufgrund des Tests sondern mittels Losverfahren durchgeführt. Und der angebliche Leistungstest war ein IQ-Test. Nach 8 und 12 Monaten wurde dieser IQ-Test wiederholt. Rosenthal und Jacobson stellten fest, dass die als „Bloomers“ (Aufblühern) oder „Spurters“ (Sprintern) definierten Schüler im Gegensatz zu den übrigen Schülern tatsächlich einen deutlich höheren IQ aufwiesen. Der einzige Unterschied war, dass die Lehrer glaubten, sie hätten es mit Schülern zu tun, bei denen mit einem Entwicklungssprung zu rechnen war. Alle anderen Faktoren blieben unverändert.
Allein die Überzeugung der Lehrer führte dazu, dass die Kinder einen tatsächlichen Entwicklungssprung machten. Diese Beobachtung ist als Pygmalion Effekt bekannt geworden und wurde in vielen vergleichbaren weiteren Tests bestätigt.
Wie nutzen Sie den Pygmalion Effekt?
Mit welchen Überzeugungen führen Sie Ihre Mitarbeiter?
Stimmt. Sie haben in vielen Jahren Ihre Mitarbeiter und deren Leistungspotenzial kennengelernt. Und das hat Ihre Überzeugungen geprägt. Die können Sie auch nicht einfach so ablegen.
Diese Beobachtung hat man in dieser und ähnlichen Studien auch gemacht: In der ersten und zweiten Klasse war der Entwicklungssprung bei den Kindern größer als in den weiteren Klassen, in denen die Lehrer die Schüler schon sehr sehr gut kannten.
„Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.“
(Johann Wolfgang v. Goethe)
Wie können Sie nun ganz praktisch zu einer neuen Überzeugung kommen?
Nehmen Sie einen Mitarbeiter, der wenig Leistung bringt. In den nächsten vier Wochen schreiben Sie jeweils am Tagesende auf, was der Mitarbeiter an diesem Tag gut gemacht hat. Nur das. Nichts Schlechtes. Nur Gutes. Machen Sie diese Übung schriftlich und gewissenhaft. Sie werden jeden Abend etwas Gutes finden, vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber etwas Gutes. Und es wird Ihnen leichter und leichter fallen. Und Sie werden Wunder erleben.
Mehr müssen Sie nicht tun (und auch nicht weniger). Denn Ihre Überzeugungen werden sich ändern. Damit wird sich Ihr Verhalten ändern. Und damit wird sich das Verhalten Ihres Mitarbeiters ändern. Ganz sicher in eine positive Richtung.
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