Generation Y – Arbeiten in der Spaßkultur?
Die Generation Y (Gen Y) bezeichnet Menschen, die zwischen 1980 und 1995 geboren wurden. Sie scheinen sich von den Generationen davor durch wesentliche Aspekte zu unterscheiden. Sie sind sehr gut ausgebildet, folgen einer technologie-zugewandten Lebensweise und lieben virtuelle Teams. Auch zeigt sich, dass die Leistungsbereitschaft relativ hoch ist. Und oft werden sie als arbeitsscheu und konsumorientiert beschimpft.
Generation Y – Spaß oder Arbeiten?
Gerade an diesem Punkt scheiden sich jedoch die Geister. Führungskräfte bemängeln oft den fehlenden Leistungswillen der jungen Mitarbeiter. Dies widerspricht allerdings der Shell-Studie, die zu einer sehr hohen Leistungsbereitschaft, gerade bei jüngeren Menschen, kommt.
Die Gen Y sucht Sinn, Freiräume, Selbstverwirklichung sowie Zeit für Familie. Ihr ist die Balance zwischen Beruf und Freizeit wichtig. Sie will Spaß, aber auch Leistung zeigen. Geld, Status und Macht sind ihr fremd. Sie wollen in guten Teams arbeiten. Die Tugenden Fleiß und Ehrgeiz gelten für sie immer noch. Und sie wollen Perspektiven haben, allerdings weniger in der hierarchischen Karriere.
Generation Y will Spaß
Mitarbeitern der Generation Y ist Spaß wichtig. Allerdings ist diese Aussage etwas zu allgemein. Zwei Dinge sind hier festzuhalten:
Spaß ist nicht gleich Lachen
Den ganzen Tag lachen und Witze erzählen, das meint die Generation Y nicht mit Spaß. Sie will eher so etwas wie Freude und Sinn. Sie will nicht Engstirnigkeit, „Seriösität“ oder Angst vor dem Vorgesetzten und dem Kollegen. Spaß wird hier auch als eine Form von Freiheit verstanden. Und das ist etwas anderes als bloßes Lachen. Das geht tiefer.
Spaß fördert die Leistung nicht generell
Eine an der University of Florida durchgeführte Untersuchung zeigt, dass Spaß (im zuvor beschriebenen Verständnis) den Leistungswillen eines stark leistungsorientierten Menschen hemmt. Diese sind auf Leistung fokussiert. Im Rahmen meines Modells der Genetischen Motivationsfaktoren ist hier die Leistungsorientierung bzw. das Wachstumsmotiv ausgeprägter. Sollen diese Leistungsorientierten eine Arbeit lediglich aus Spaß tun, ist ihre Motivation geringer. Bei Freiheits- und Anschlussorientierten Menschen scheint Spaß jedoch ein motivierendes Element zu sein.
Lassen Sie uns genau hinschauen
Prof. Dr. Peter Kruse bringt es auf den Punkt: Die Generation Y hat kaum andere Wertvorstellungen als die ältere Generation. Denn er hat von älteren Menschen die gleichen Antworten hinsichtlich ihrer Wertvorstellungen erhalten, wie von der Generation Y – mit einem Unterschied: Die älteren Menschen haben sich nicht getraut, diese Werte zu leben. Die jüngeren Menschen leben diese Werte, allerdings auch nur etwa die Hälfte. Die andere Hälfte sieht immer noch Karriereorientierung, Pflichterfüllung, Fleiß und das Zurückstellen eigener Bedürfnisse für wichtig an.
Das youtube-Video „Zukunft von Führung: kompetent, kollektiv oder katastrophal“ finden Sie hier.
Konsequenzen für das Führungsverhalten
Unter Betrachtung dieser Aspekte wird deutlich, dass Führung niemals pauschal sein kann. Führungskräfte dürfen erkennen (für sich und vor allem für ihre Mitarbeiter), welchen genetischen Motivationsfaktoren der einzelne Mitarbeiter folgt. Um möglichst hohe Leistungsbereitschaft zu ermöglichen, sollte das Führungsverhalten darauf angepasst sein.
Bei Anschlussorientierten, die sich über die soziale Zugehörigkeit motivieren, ist eine gute Atmosphäre im Team, wertschätzende Lockerheit im Umgang miteinander und das gemeinsame Feiern von Erfolg sehr wichtig.
Freiheitsmotivierte haben Freude an eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Einengende Regeln würden sie demotivieren und ihnen jeden Spaß an der Arbeit nehmen.
Die Wachstums- oder Leistungsmotivierten brauchen wirklich ernste Herausforderungen, an denen sie ihre Kompetenzen beweisen können und in denen sie über sich selbst hinauswachsen können.
Eigene Erfahrungen mit der Generation Y?
Falls Sie zu diesem Thema als Führungskraft eigene Erfahrungen haben, dann hinterlassen Sie doch gleich Ihre Gedanken hier unten in den Kommentaren. Sie helfen damit, dass andere von Ihren Erfahrungen profitieren.
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