VC 0006 – Gesunde Mitarbeiter
Gesundheit – so sagt man – ist des Menschen wichtigstes Gut. Wir tun alles, wenn wir krank sind, dass wir wieder gesund werden. Aber wie ist es, wenn wir gesund sind? Dann lassen sich viele einfach gehen. Mitarbeiter, die krank sind, kosten den Unternehmen jedes Jahr Milliarden Euro und sorgen für Frust bei Chefs und Kollegen. Denn die müssen das auffangen.
Gesundheit – des Menschen wichtigstes Gut
Wohlstand, Besitz, Freunde, Familie und vieles andere ist wertlos, wenn wir nicht gesund sind. Deshalb finden wir auch so häufig Angebote für gesunde Ernährung, Sport und Bewegung oder Entspannungstechniken. Wir wollen gesund bleiben. Allerdings wollen wir möglichst wenig dafür tun.
Konsumhaltung
Viele Menschen ernähren sich nicht optimal, bewegen sich zu wenig, haben zu viel Stress und nehmen Gifte, wie Nikotin, Alkohol oder Kaffee zu sich. Wenn sie dann krank werden, gehen sie zum Arzt. Der soll es dann richten. Es ist erschreckend, wie stark die Konsumhaltung in Sachen Gesundheit in unserer westlichen Welt und insbesondere in Deutschland ist.
Schuld ist der Arbeitgeber
Nicht selten liest und hört man, dass der Arbeitgeber schuld an der häufigen Erkrankung von Mitarbeitern ist. Die Chefs machen Mitarbeiter krank. Doch ist das wirklich so? Ich bin der Meinung, dass ich selbst für die eigene Gesundheit verantwortlich bin. Der Arbeitsschutz hat inzwischen die allermeisten Gefährdungen aus dem Berufsleben eliminiert. Natürlich bleibt ein Restrisiko an verschiedenen Stellen.
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Gesunde Mitarbeiter
Mitarbeiter, die einer sinnerfüllten Tätigkeit nachgehen, die gerne, motiviert und in einem kollegialen Umfeld arbeiten sind viel seltener krank, als Mitarbeiter, die lediglich zum Geldverdienen ihrem Job nachgehen. Mitarbeit muss also Sinn machen. Vielleicht war das ein Grund, warum ich in meiner Phase der abhängigen Beschäftigung höchst selten krank war und in meiner Selbstständigkeit von über 6 Jahren lediglich einen einzigen Tag im Bett verbrachte. Krank zu sein macht für mich keinen Sinn.
Führungskräfte als Sinnstifter
Wenn also eine sinnvolle Tätigkeit gesund erhält, wäre es doch die Aufgabe einer Führungkraft, den Mitarbeitern einen Sinn zu stiften oder zu vermitteln. Viele werden jetzt sagen, dass sie das bereits tun. Sicher, sie sagen ihren Mitarbeitern, warum bestimmte Dinge zu tun sind. Sie erläutern die Bedeutung von Aufgaben. Vielleicht ordnen Sie diese Aufgaben sogar in einen größeren Zusammenhang.
Recruiting für Gesunde Mitarbeiter
Bedeutend für die Gesundheit ist jedoch, dass der Mitarbeiter einen bzw. seinen Sinn in der Arbeit findet. Und das ist gar nicht so einfach. Es fängt bei der Einstellung von Mitarbeitern ein. Wenn Mitarbeiter nur deshalb zum Job Ja sagen, damit sie ihre Miete und ihren Lebensunterhalt bezahlen können, ist das eine denkbar schlechte Voraussetzung. Hier wäre also zu prüfen, welchem Sinn der Mitarbeiter gerne folgen würde. Was ist sein „Sinn des Lebens“, wofür will er brennen? Und passt das zu der angestrebten Aufgabe?
Sinnvolle Aufgaben
Viele Aufgaben, die den Sinn von Kontrolle haben, erscheinen den Menschen oft sinnlos. Wer viele solcher Aufgaben zu erledigen hat, wird tendenziell häufiger krank. Auch Aufgaben, die in ein enges Korsett gezwängt sind, ohne dass das nötig wäre, sind nicht gesundheitsförderlich. Aber Aufgaben, die einem größeren Ganzen dienen, Aufgaben, mit denen der Mitarbeiter seinen Beitrag zu einer übergeordneten Vision leisten kann, erhalten gesund.
Stärken beweisen
Mitarbeiter bleiben gesund und leistungsstark, wenn sie zu einem nicht unerheblichen Anteil Aufgaben erledigen, in denen sie ihre Stärken und Talente beweisen können. Damit sind sie erfolgreicher und das stärkt die Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Führungskräfte tun gut daran, die Stärken und Talente ihrer Mitarbeiter herauszufinden und die Aufgaben so zu verteilen und zu gestalten, dass Mitarbeiter sich darin gut wiederfinden.
Fans werden nicht krank
Wie oft habe ich beobachtet, dass sich jemand die ganze Woche krank zur Arbeit geschleppt hat und dann doch zum Fußballspiel oder auf das Konzert seiner Lieblings-Band gegangen ist. Plötzlich waren sie gesund und konnte sogar weite Wege zurück legen. Für die Arbeit hat es dann vielleicht nicht gereicht. Fans werden nicht krank. Wäre es nicht toll, wenn Sie Fans in Ihrem Verantwortungsbereich hätten? Fans einer großartigen Idee, und vielleicht sogar Fan von Ihnen, weil Sie es schaffen, die Mitarbeiter zu inspirieren.
Werden Sie Sinnstifter
Um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu stärken, ist es hilfreich, wenn es einen übergeordneten Sinn und nachvollziehbare Ziele gibt. Es braucht einen Grund, warum Mitarbeiter morgens begeistert aus dem Bett springen oder sich auf den Montag freuen. Und das lässt sich eigentlich recht einfach bewerkstelligen.
Übrigens: Motivation und Gesundheit hängen eng zusammen!
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