Incentivierung von Leistung
Incentivierung von Leistungen ist aus der Vergütungspolitik der Unternehmen nicht mehr weg zu denken. Erbringt jemand eine besondere Leistung, wird er mit einer Sonderzahlung, Tantieme, Bonus oder einem Geschenk incentiviert. Ist das sinnvoll?
In der Motivationstheorie unterscheiden wir zwischen intrinsischen und extrinsischen Motivatoren. Inzwischen sollte sich herum gesprochen haben, dass der größte Motivationsschub von den intrinsischen Motivatoren ausgeht.
Zu den intrinsische Motivatoren gehören insbesondere die oberen Motivatoren der Maslowschen Bedürfnispyramide: Selbstverwirklichung, persönliche Weiterentwicklung, Wachstum über sich selbst hinaus, Einfluss, Herausforderungen, sinnvolle Tätigkeit mit Beiträgen zum Ganzen und Mitgestaltung. Die extrinsische Motivatoren kommen von außen: Lob und Anerkennung, finanzielle Anreize, Beförderung, Status, Macht oder Weiterbildung.
Vielen Führungskräften wird erzählt, dass sie ihre Mitarbeiter mehr loben sollen. Doch das ist extrinsische Motivation. Sicherlich ist das nicht falsch. Auch ein finanzieller Anreiz ist nicht falsch. Allerdings erziehen Sie Ihre Mitarbeiter in eine Richtung, die da heißt:
Incentivierung oder Dienst nach Vorschrift!
Mitarbeiter, die gelernt haben, dass eine besondere Leistung incentiviert wird, verlernen, dass Leistung auch an sich – nämlich intrinsisch – motivieren kann. Das führt dazu, dass Sie zukünftig immer etwas auf den Tisch legen müssen, damit Ihre Mitarbeiter eine besondere Leistung erbringen (Was bekomme ich denn dafür?). Das wird auf Dauer teuer: Das Besondere von heute ist das Normale von morgen.
Und gerade in schwierigen Zeiten werden Sie für Incentives kein Budget haben. Und dann bleibt die besondere Leistung aus, die sie dann so dringend benötigen.
Incentivierung ist wie Prostitution
Mitarbeiter lernen, dass sie für eine besondere Leistung etwas bekommen. Das wird – neurologisch verankert – ihre zukünftige Erwartung sein. Wir nennen das Prostitution.
Kleine Kinder entwickeln sich nicht weiter, weil sie dafür Geld bekommen. Kleine Kinder entwickeln sich weiter, weil es ihnen Spaß macht, weil sie es einfach wollen, weil es in ihnen drin steckt. Sie suchen von ganz alleine die Herausforderungen. Und ich meine die Kinder bis 99 Jahre.
Ihre Mitarbeiter wollen sich weiter entwickeln, sie wollen sinnvolle Beiträge liefern, sie wollen sich selbstverwirklichen, Herausforderungen meistern. Incentivierung reduziert Menschen zu Maschinen: Willst Du mehr Output, gib mehr Input. So funktionieren aber Menschen nicht – auch nicht Ihre Mitarbeiter.
Wenn Sie also incentivieren müssen, dann stimmt etwas nicht. Dann macht der Job vielleicht keinen Sinn. Dann gibt es keine Möglichkeit, Herausforderungen zu bewältigen. Oder Mitarbeiter können sich nicht weiterentwickeln (und damit ist nicht Karriere gemeint), sie können nicht über sich selbst hinaus wachsen.
Lassen Sie Ihre Mitarbeiter selbst einen Sinn finden, Herausforderungen suchen, sich selbst beweisen und Beiträge zum Ganzen leisten. Dann müssen Sie nicht mehr incentivieren. Und dann müssen Sie auch nicht mehr anschieben. Dann laufen Ihre Mitarbeiter von ganz alleine und Sie können sich auf das Führen konzentrieren.
Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Thema? Schreiben Sie gerne unten einen Kommentar.
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Guten Tag allerseits,
zunächst kann den Einwand mit der Prostitution schon anerkennen, auch kehrt in solchen Betrieben immer eine gewisse Kälte und eine „Ellenbogen-Mentalität “ ein.
Wenn nun aber derjenige, genau die Fähigkeiten besitzt, und mit grossem Spass die Unternehmensziele erreichen kann, dabei viel Zeit und Engagement verwendet, soll er dafür schon excellent honoriert werden.
Zitat: (Kleine Kinder entwickeln sich weiter, weil es ihnen Spaß macht, weil sie es einfach wollen, weil es in ihnen drin steckt. Sie suchen von ganz alleine die Herausforderungen. Und ich meine die Kinder bis 99 Jahre.)
Zumal andere vielleicht für das gleiche Goal wesentlich mehr Zeit und unfruchtbare oder unehrbare Methoden verwenden wollen, nur um an das Geld zu kommen.
Das bringt Missgunst oder sogar Kriminalität ins Unternehmen.
Es empfiehlt sich daher eine gute Vorauswahl der Beschäftigten in jedem Level.
Viele Grüße
Wolfgang