Kollaboration – Führung ist ein Mannschaftssport.
18 Jahre habe ich verlässlich meinen Job gemacht. Ich habe mich bewiesen, habe um Ergebnisse gekämpft. Man sollte mich im Konzern kennen, deshalb habe ich Ideen eingebracht. Ich habe meinen Vorgesetzten unterstützt, habe aber auch zu verstehen gegeben, dass ich weiter wollte. Fast hätte ich es geschafft – in letzter Sekunde wurde es vereitelt. Ich habe weiter gekämpft. Dann habe ich es endlich doch geschafft. Abteilungsleiter. Handlungsvollmacht. Außertarifliches Entgelt. – Angekommen.
Sicher, andere Karrieren sind steiler. Dann muss man auch eine härtere Gangart wählen. Das war nicht so mein Ding. Erst später, bei einem weiteren Karriereschritt setze ich etwas mehr Ellenbogen ein. Das klappte dann auch. Ich wurde Hauptabteilungsleiter, gehörte zur Geschäftsleitung, bekam Prokura und ein dickes Auto und ein gut sechsstelliges Jahresgehalt. Manche brauchen dafür fünf Jahre, ich brauchte länger.
Angekommen in der Führungsposition
Das Ankommen in einer Führungsposition erfüllt in der Regel mit Stolz. Wir haben es geschafft. Es fühlt sich fast ein wenig elitär an, auch wenn das keiner so ausdrücklich sagt. Man wird zu bestimmten Meetings eingeladen, hat persönlichen Kontakt zur Geschäftsführung und wird eingebunden. Jeder der dort angekommen ist erfährt auch, dass es rauher wird. Die Angriffe werden härter, manchmal persönlich verletzend. Also zieht man sich den Schutzpanzer an und müht sich noch mehr. Es entwickelt sich eine gewisse Härte und man hat wenig Verständnis für Mitarbeiter, die – scheinbar – nicht mitziehen. Klagen und Gejammere will man gar nicht mehr hören. Die Leute sollen einfach tun, was man sagt. Das ist ja kein Ponyhof.
Führung braucht Kollaboration
Diese Härte ist isolierend. Und diese Isolation wird von vielen Führungskräften als typisch für eine Führungsaufgabe verstanden. Man gehört nicht mehr dazu. Ein Abteilungsleiter sagte mir völlig irritiert einmal: „Herr Hein, die nehmen mich nicht einmal mehr mit zum Rauchen nach draußen!“
Längst ist bekannt, dass Hochleistungsteams nur mit Kollaboration funktionieren. Das Miteinander ist entscheidend. Für Führungskräfte ist das eine echte Herausforderung. Denn jetzt braucht es ein anderes Handlungsmuster: Nicht mehr durchsetzen, kämpfen und ausstechen, sondern integrieren, vernetzen, kollaborieren. Jetzt geht es nicht mehr darum, den anderen klein zu machen, sondern ihn wachsen zu lassen.
Kollaboration
Ursprünglich war der Begriff Kollaboration negativ besetzt. Es ging dabei um die Zusammenarbeit mit dem Feind. Heute wird der Begriff eher positiv verwendet und bezeichnet, miteinander eine Aufgabe zu erledigen. Man ist Mitarbeiter. Kollaboration kann also als Mitarbeiten an einer Aufgabe, einem Ziel oder einem gemeinsamen Anliegen verstanden werden.
Kollaboration braucht andere Fähigkeiten, als auf der Karriereleiter nach oben zu kommen. Sie braucht, Stärken im anderen zu erkennen und der gemeinsamen Aufgabe verfügbar zu machen. Kollaboration braucht Integration unterschiedlicher Persönlichkeiten, Fähigkeiten, Kompetenzen, Stärken und vielleicht auch Eigenarten. Kollaboration braucht das Zutrauen in den anderen.
Nicht umsonst biete ich Führungstrainings auf einer Segelyacht an. Hier lernen Führungskräfte sehr schnell, was Kollaboration bedeutet und wie man sie bewirkt. Eine 50-Fuß-Yacht lässt sich nicht alleine segeln, schon gar nicht bei schwerem Wetter. Da braucht es jeden. Und es braucht auch jemanden, der die Kommandos gibt. Die Crew zusammenzubringen und zusammenzuhalten ist die Aufgabe des Steuermanns.
Kollaboration ist neurologisch
Neurologische Führung steht für
- Fokussierung auf ein gemeinsames Anliegen
- Partizipation und Mitgestaltung
- Zugehörigkeit und Verbundenheit
- Vertrauen und Zutrauen
Diese Haltungen und Grundprinzipien werden von der modernen Gehirnforschung und Psychologie längst bestätigt, dass sie leistungsförderlich sind. Sie scheitern an der Tatsache, dass es für das Nach-Oben-Kommen eben genau diese Grundprinzipien nicht braucht. Wenn aber Hochleistungsteams enstehen sollen, haben Führungskräfte die herausfordernde Aufgabe, eine neue Haltung zu entwickeln. Die Akademie für Neurologische Führung unterstützt Sie in diesem Prozess, falls Sie ihn gehen wollen. Wir unterstützen Sie, Hochleistungsteams zu entwickeln.
Im Übrigen ist diese Aufgabe nicht nur wirklich herausfordernd, sondern gleichzeitig auch ein wunderschöne Aufgabe. Denn nichts ist schöner und befriedigender, als gemeinsam das Unmögliche möglich zu machen.
Seminar Neurologische Führung
Wirtschaft und Gesellschaft stehen mitten in einem gewaltigen Wandel. Hierarchien werden obsolet, Denken in Organisationseinheiten löst sich auf, Macht ist großflächig kaum noch akzeptiert und Wissen ist nicht mehr Herrschaftsgrundlage. Gleichzeitig fordert die Globalisierung immer höhere Leistungen. Innovation ist fast nur noch in offenen Kooperationen möglich, längst losgelöst von formalen Finanzquellen. Führungskräfte stehen zunehmend mit leeren Händen vor ihren Mitarbeitern. Aber …
Die Neurologische Führung zeigt Ihnen Wege in eine nachhaltige, gesunde und motivierende Hochleistungskultur. Sie werden vieles aus der Hand geben, aber niemals die Führung. Es braucht Sie als Führungskraft. Es braucht Sie, um eine gemeinsames Anliegen zu definieren, Mitarbeiter zu inspirieren und zur Zusammenarbeit anzuregen. Sie müssen integrieren, Vertrauen schaffen, agil reagieren und sowohl wirksam als auch effizient sein. Sie müssen Menschen begeistern und sie in den Bann einer gemeinsamen Aufgabe ziehen Und Sie müssen sie zu Ihren Fans zu machen, selbst wenn es gar nicht Ihre eigenen Mitarbeiter sind.
In diesem Seminar Neurologische Führung entwickeln Sie die Führungskompetenzen der Zukunft.
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[…] Bei größeren Ideen empfiehlt es sich, mehrere dieser Mach-Mich-Besser-Meetings durchzuführen. Und falls die Idee Kundenrelevanz (extern oder intern) hat, ist es eine gute Idee, diese in einem der Folge-Meetings mit einzubeziehen. Auf diese Weise entstehen starke, belastbare Konzepte, die kaum noch an der Realität scheitern können. Das wäre dann auch echte Kollaboration. […]
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