Die Mehrabian-Regel.
Albert Mehrabian, amerikanischer Psychologe und emeritierter Professor der University of California, errang seine eigentliche Bekanntheit außerhalb seines eigentlichen wissenschaftlichen Arbeitens. Er entdeckte die 7-38-55-Regel, die sogenannte Mehrabian-Regel. Diese Regel wird in nahezu jedem Kommunikations- und Führungstraining zitiert, meist jedoch falsch.
Mehrabian stellte fest, dass die Wirkung einer Botschaft nur zu 7 Prozent vom Inhalt abhängig ist. 38 Prozent der Wirkung werden von der Stimme und 55 Prozent von der Körpersprache beeinflusst. Daraus wird geschlossen, dass es nicht auf den Inhalt ankommt. Doch das ist so nicht richtig.
Albert Mehrabian zeigte in seinen Studien, dass der Empfänger sich auf Stimme und Körpersprache dann verlässt, falls diese nicht mit dem Inhalt übereinstimmen.
Stellen Sie sich vor, ich stünde vor Ihnen, würde Sie mit aufrechter Haltung und offenem Lächeln anstrahlen und Ihnen von meiner tiefen Depression erzählen. Was würden Sie jetzt glauben? Richtig, Sie würden sich auf Stimme und Körpersprache verlassen.
Oder Sie erteilen Ihrem Mitarbeiter eine Aufgabe, die Sie von Ihrem Chef erhalten haben. Sie stehen jedoch nicht hinter der Aufgabe. Der Inhalt Ihrer Aussage ist zwar eindeutig, Mimik und Gestik passen jedoch nicht dazu. Jetzt greift die Mehrabian-Regel und Ihr Mitarbeiter wird unbewusst wissen, dass es eine unsinnige Aufgabe ist. … und Sie wundern sich später, dass der Mitarbeiter nicht motiviert ist.
Das wichtigste ist und bleibt also der Inhalt.
Dies unterstützt auch ein Vortrag von Michael Rossier, dessen Aufzeichnung Sie hier finden. Er sagt: „Rhetorik-Training brauchen Sie nicht. Sie brauchen Mut. Und Sie müssen natürlich sein.“
Genau diese Authentizität geht jedoch in den meisten Kommunikationstrainings verloren. Da werden Sie in ein bestimmtes Schema gepresst, egal ob es zu Ihnen passt oder nicht. Das ist auch ein klarer Verstoß gegen die Mehrabian-Regel.
Meine Empfehlung ist:
- Vergessen Sie erst einmal alle rhetorischen Tricks, ja selbst die einfachsten Basics.
- Reden Sie niemals von Dingen, von denen Sie nicht überzeugt sind.
- Formulieren Sie für Ihren Vortrag oder Ihre Präsentation die Botschaft so, dass Sie vollständig dahinter stehen.
- Falls Sie begeistern wollen, dann seien Sie zunächst begeistert.
- Falls Sie überzeugen wollen, seien Sie selbst überzeugt.
Sobald Sie diese Hausaufgaben gemacht haben, überlegen Sie, welche (wenigen) rhetorischen Stilmittel Sie einsetzen, um Ihre Botschaft, Ihre Begeisterung und Ihre Überzeugung zu unterstreichen. Und diese müssen zu Ihnen passen.
Und auch hier gilt die Regel: Weniger Inhalt ist besser, aber bitte authentisch.
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