Motivation steigern mit 8 Denkstrategien
Motivation steigern bedeutet für uns, Mitarbeitern durch gehirngerechte Kommunikation die Chance zu geben, ihre eigene Motivation entwickeln und zeigen zu können. Gehirngerechte Kommunikation antizipiert individuelle Denkstrategien. Jeder Mitarbeiter folgt seiner eigenen Strategie.
In unseren Trainings wenden wir ein Profil mit acht Kriterien an, die den Teilnehmern oft unzählige Aha-Erlebnisse bescheren.
„Wenn ich dieses Profil im Training vorstelle, kann ich schon an den Gesichtern der Teilnehmer sehen, wie sie dies auf konkrete Fälle umsetzen. Dabei geht es mir nicht nur darum, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter verstehen, sondern, dass sie diese Erkenntnis auch für eine individuell passendere Kommunikation nutzen können und damit mehr Einfluss gewinnen.“ (Marcus Hein)
8 Denkstrategien für mehr Motivation
Im folgenden zeige ich Ihnen, welchen wesentlichen Denkstrategien die individuelle Motivation Ihrer Mitarbeiter folgt.
Schmerz oder Lust
Die einen handeln, wenn der Schmerz groß genug ist. Die anderen treibt eine Vision, ein großes Ziel oder etwas Erstrebenswertes an. Erkennen können Sie das an Begründungen: „Warum haben Sie an der Ostsee Urlaub gemacht?“ – „Ich wollte im Sommer nicht mehr in so heißen Gegenden Urlaub machen.“ – oder: „Ich wollte gleichzeitig einen Teil der Familie wiedersehen.“ Motivation steigern bedeutet hier, den richtigen Punkt zu treffen.
Internal oder External
Die einen haben den Bewertungsmaßstab für etwas in sich selbst. Sie wissen selbst, ob etwas falsch oder richtig, schön oder hässlich ist. Bei externaler Denkstrategie braucht jemand eine externe Referenz. Der Externale braucht Feedback, um Sicherheit für sein Handeln zu haben.
Proaktiv oder Reaktiv
Diese Strategie kennen Sie: Die einen beginnen von selbst, fangen schon mal an, schießen aber auch über das Ziel hinaus oder überrollen alle anderen. Die anderen brauchen einen Startschuss. Hier gilt vor allem, dass sie zur Denkstrategie passende Aufgaben bekommen.
Optional oder Prozedural
Prozedural denkende Menschen brauchen Prozeduren, um handeln zu können. Fehlt ihnen diese Prozedur, empfinden sie Unsicherheit und beginnen vorsichtshalber erst gar nicht. Den Optionalen sind Prozeduren zuwider und sie werden diese bei bester Gelegenheit verlassen.
Gleich oder Verschieden
Die einen sind motiviert, wenn sie von dem, was sie schon immer gemacht haben, noch mehr tun können. Veränderungen erzeugen auch Unsicherheit und blockieren das Handeln. Die anderen sind motiviert, wenn sie neue Dinge tun können. Sie brauchen immer wieder eine neue Aufgabe oder ein anderes Umfeld. Sie können bei Ihren Mitarbeitern Motivation steigern, in dem Sie Gleichheiten oder Verschiedenheiten heraus stellen.
Gehorsam oder Renitent
Die Gehorsamen sind (negativ formuliert) typische Ja-Sager. Bekommen sie eine Aufgabe, dann werden sie diese erfüllen. Die Renitenten begehren immer erst einmal auf, möglicherweise erledigen sie die übertragene Aufgabe auch gar nicht. Die Gehorsamen erreichen die Ziele, die sie sich vorgenommen haben. Die Renitenten haben zwar große Ziele, erreichen diese Ziele jedoch selten. Bei den Renitenten können Sie Motivation steigern, in dem Sie deren Zielerreichung in Frage stellen.
Menschen oder Aufgaben
Einige Mitarbeiter sind durch Aufgaben motiviert. Ihnen macht es Freude, eine Aufgabe zu erfüllen, am liebsten alleine. Andere Mitarbeiter sind durch Menschen motiviert. Ihnen ist es sehr nachrangig, was sie zu tun haben, Hauptsache es ist für andere Menschen (z. B. in Pflegeberufen) oder gemeinsam mit anderen Menschen. Um Motivation steigern zu können, braucht es hier passende Aufgaben.
Global oder Detail
Ihr Mitarbeiter kommt aus dem Urlaub zurück und sie fragen ihn, wie es war. Er sagt: „Schön“. Sie haken noch einmal nach und er sagt: „Ja, war wirklich schön, wir haben uns gut erholt.“. Bei einem anderen bekommen Sie zwei Stunden Urlaubsbericht. Der eine ist global-denkend, der andere detail-denkend. Hier ist wichtig, dass die Mitarbeiter passende Aufgaben haben. Und der Detaildenkende braucht Details, um motiviert zu sein.
Und Ihre Mitarbeiter?
Haben Sie bei den einzelnen Kriterien vielleicht auch konkrete Mitarbeiter im Kopf gehabt? Ich finde es total spannend, gerade die „schwierigen Mitarbeiter“ anzuschauen und zu verstehen, warum die so schwierig oder so wenig motiviert sind, um deren Motivation steigern zu können. Es ist nicht, weil die nicht wollen, sondern weil ihnen die eigene Denkstrategie im Wege steht. Da ist Flexibilität gefragt. Ein Beispiel:
Ein Mitarbeiter ist schmerzmotiviert. Da Sie, als Vorgesetzter, möglicherweise zielmotiviert sind, werden Sie auch entsprechend kommunizieren. Sie werden Ihrem Mitarbeiter also eine Aufgabe geben und ihm erklären, was Sie damit erreichen wollen. Ihr Mitarbeiter wird sich über Ihre Ziele nicht motivieren können. Also werden Sie ihm nun die Aufgabe übertragen und ihm erklären, welche Missstände oder Probleme damit beseitig werden. Vielleicht werden Sie ihm sagen: „Wenn wir … nicht bis … erledigt haben, drohen uns Strafzahlungen der Regulierungsbehörde. Und das gefährdet viele Arbeitsplätze in unserem Unternehmen.“
Wenn Sie tiefer in diese Denkstrategien einsteigen wollen, freue ich mich, Sie in einem meiner nächsten Seminare Neurologische Führung begrüßen zu dürfen. Im Übrigen können Sie dieses Modell nicht nur gegenüber Ihren Mitarbeitern anwenden, sondern auch bei Ihren Kunden und Lieferanten, Ihren Kollegen, Familienmitgliedern oder sogar Ihrem Chef. Als Führungskraft ist es Ihre Aufgabe Einfluss zu nehmen und Ziele zu erreichen. Mit diesem Modell erkennen Sie besser, was den anderen antreibt und können das für eine zielführende und konfliktfreiere Kommunikation nutzen.
Neurologische Führung
Sind Sie als souveräne Führungskraft erkennbar? Zeigen Sie wahre Exzellenz? Lernen Sie in diesem Training die drei Ebenen Neurologischer Führung kennen. Trainieren Sie Leadership Skills, die sie souveräner machen. Damit werden Sie als Führungskraft einflussreicher. Denn Sie erkennen und nutzen das volle Potenzial Ihrer Mitarbeiter. Zeigen Sie, dass es auch leichter geht. Leicht – souverän – wirksam.
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