Sport und Gehirn
Als Führungskraft tragen Sie hohe Verantwortung. Der überwiegende Teil der Führungskräfte erlebt chronischen Stress, an den sie sich gewöhnt haben und ihn bewusst gar nicht mehr wahrnehmen. Und das ist das gefährliche, auch für das Gehirn. Sport kann Abhilfe schaffen. Sport und Gehirn gehören einfach zusammen. Denn Sie erwarten ja das Beste – von Mitarbeitern und auch von sich selbst.
Sport und Gehirn gehören zusammen
Globalisierung, zunehmende Komplexität und Beschleunigung steigern die Belastungen für Führungskräfte immer weiter. Mobile Verfügbarkeit reduziert die Erholungsphasen auf ein Minimum. Dabei kann es sogar vorkommen, dass das hohe Stressniveau angenehm empfunden wird: Endorphine sorgen im Körper für ein reduziertes Schmerzempfinden, was das Wohlbefinden steigern kann.
Stress hat eine wichtige Funktion: Stress mobilisiert Körper und Geist. Der gesamte Organismus wird auf Kampf oder Flucht vorbereitet, eine wichtige Einrichtung der Evolution. Allerdings sind Kampf oder Flucht im beruflichen (und auch privaten) Umfeld eine wenig sinnnvolle Reaktion. Da geht der Kollege auf Angriff oder er will der Situation entfliehen, kann es aber gar nicht.
Stress und Gehirn
Stress führt zu einer Reduzierung der Leistungsfähigkeit im Gehirn. Das Gehirn fokussiert auf Kampf oder Flucht. Gehirnareale, die bei Kampf oder Flucht nicht benötigt werden, werden nachweislich deutlich weniger durchblutet. Auch das neuronale Wachstum wird gehemmt. Deshalb lernen wir unter Stress nur sehr schwer.
Sport steigert die Leistungsfähigkeit des Gehirns
Sport und Gehirn gehören einfach zusammen. Denn Sport ist eine perfekte Lösung: Kortisol, Cholesterin, Zucker und Fette werden im Körper abgebaut. Die roten Blutkörperchen verkleben nicht mehr. Das beschleunigt den Sauerstofftransport – auch ins Gehirn. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Sport bis zu einer Stunde die Reaktionsfähigkeit beschleunigt und die Denkleistung steigert. Für die Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit sind längere Zeiten förderlich.
Die, die regelmäßig Sport treiben, bleiben nicht nur körperlich fit. Auch ihre Gehirnleistungen nehmen zu – für Kopfarbeiter erfolgsentscheidend. Dabei geht es nicht um Höchstleistungen. Dr. Ulrich Strunz stellt sehr bewusst die Frage „Laufen Sie wie ein Sieger oder wie ein Genießer?“ und er ist ein starker Verfechter des „Ultralight-Laufs“. (Strunz, Ulrich 2012: laufend gesund. Heyne)
Gerade Führungskräfte, die sehr ehrgeizig, energisch und selbst-fordernd ihren Job machen, gehen in der Freizeit nach dem gleichen Muster vor. Keuchende Jogger mit Sportuhr, hoch rotem Kopf und angespannter Körpermuskulatur rasen durch den Wald und sind immer noch auf der Überholspur (High Impact). Und die meisten beginnen mit einem eisernen Trainingsplan und hochgesteckten Zielen.
Entspannung wäre hilfreicher. Sport und Gehirn ist eine gute Kombination im Low Impact. Einfach traben, mal stehen bleiben oder langsam gehen. Ein paar muskelaufbauende oder Dehn-Übungen zwischendurch. Genießen. Vielleicht mit einem anderen Läufer über den nächsten Urlaub schwatzen. Einfach loslassen. Regeneratives Laufen oder – wie Strunz es nennt: Meditatives Laufen.
Sport und Gehirn gehören also zusammen. Dabei führt Sport kurzfristig zur Entspannung und mittel- und langfristig steigert es die Leistungsfähigkeit des Gehirns.
Und ich bin mir sicher, dass Sie das alles schon wissen oder vermutet haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie es heute schon schaffen, in die Laufschuhe zu springen und ihren ersten Lauf ganz ohne Stress zu beginnen.
SelfCare Management
Sie wollen Höchstleistung und zu den Besten gehören? Sie haben einen hohen Anspruch und erwarten viel. Dazu brauchen Sie einen freien Kopf, klare Gedanken sowie geistige und körperliche Vitalität.
Viele Führungskräfte verhalten sich oft destruktiv. Sie machen faule Kompromisse, die eine Menge Probleme schaffen. Familie, Freunde, Gesundheit und Freizeit erhalten kaum Aufmerksamkeit. Selbst eigene Bedürfnisse werden geopfert. Wie werden Sie den immer härter werdenden Wettbewerb gewinnen?
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